Übergewicht durch Stress?

Forschung zur Wechselwirkung von Stress und Übergewicht

Die Wechselwirkung von Gefühlen und Gewicht wurde an der Universität zu Lübeck von 1998 bis 2004 intensiv erforscht. Die Wissenschaftlergruppe „Selfish Brain: Gehirnglukose und metabolisches Syndrom“ unter der Leitung des Lübecker Adipositas-Spezialisten und Diabetologen Achim Peters konnte den Zusammenhang zwischen Gefühlen und Gewicht wissenschaftlich untermauern.

Mehr Infos: Forschergruppe „Selfish Brain“
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Bildnachweis: Malte von Thiesenhausen

Was hat die Forschungsgruppe herausgefunden? Die „Selfish Brain“-Theorie

Die biologische Ausgangslage

Bei der Energieversorgung hat das Gehirn immer Vorrang vor allen anderen Körperzellen, weil wir uns für die Erhaltung unserer Körperfunktionen keinen Ausfall des Gehirns durch einen Energiemangel leisten können. Das Gehirn hat einen hohen Energieverbrauch und deckt ihn über Glukose, den körpereigenen Zucker. Denn Glukose ist die Energiequelle, die dem Organismus am schnellsten zur Verfügung steht. Zwei Drittel aller zugeführten Kohlenhydrate, aus denen der Körper die Glukose gewinnt, werden vom Gehirn verbraucht. Nur ein Drittel wird von den Muskelzellen und anderen Körperzellen verwertet. Damit “Rund um die Uhr” immer genug Energie vorhanden ist, wird verdauter Zucker als Glukose in den Glukosespeichern des Körpers zur Reserve eingelagert.

Wie versorgt sich nun das Gehirn mit der Energie, die es braucht?

Wenn das Gehirn „Hunger“ verspürt, also einen Energiebedarf hat, sorgt es dafür, dass die Glukose aus den körpereigenen Speichern in die Blutbahn freigesetzt wird.

Wie macht es das?

Um an die Glukose in den Speichern heranzukommen, benötigt der Körper immer Cortisol, ein Stresshormon aus der Nebennierenrinde. Cortisol ist biochemisch gesehen der einzige Schlüssel, der die Glukose aus den Speichern in die Blutbahn freisetzen kann. Das Gehirns erteilt den Befehl, Cortisol zu produzieren, über den Nervus sympaticus. Der Nervus sympathicus gehört zur Stressinnervation.

Das bedeutet, wenn das Gehirn nach Energie verlangt, setzt es den Körper unter Stress

Denn sobald die Stressinnervation (Nervus sympaticus) und Stresshormone (Cortisol) aktiviert sind, befindet sich der Organismus faktisch in einem Stresszustand. Ein kleines Beispiel zur Veranschaulichung: Bestimmt haben sie schon mal an sich selbst oder an anderen Menschen Reizbarkeit unter dem Einfluss von Hunger erlebt.

Mehr Infos: „Selfish Brain“-Theorie

Welchen Unterschied macht nun der Einfluss von weiterem Stress in dieser Theorie?

Bei emotional entspannten Menschen ist relativ selten Cortisol im Blut. Dann, wenn das Gehirn „Hunger“ verspürt. Darum reagiert die Nebennierenrinde bei entspannten Menschen im Gegensatz zu häufig gestressten Menschen auf den Befehl des Gehirns nach der Produktion von Cortisol gut. Dadurch wird viel Glukose frei, und das Gehirn bekommt die gewünschte Menge an Energie. Der Körper reagiert passgenau auf die Anforderungen des Gehirns. Diese starke Ansprechbarkeit der Nebennierenrinde nach dem Stresshormon Cortisol, ist eine Voraussetzung für Schlankheit bei all jenen Körperkonstitutionen, die unter Stress schnell zunehmen und schwer wieder abnehmen. Je öfter der Mensch aber unter Stress steht, desto häufiger muss die Nebenniere Cortisol produzieren – mit schweren Folgen.

Wieso macht häufige Cortisolausschüttung Menschen dicker?

Dies geschieht durch die Gewöhnung des Körpers an Stress. Ist der Mensch oft gestresst, oder hat er dauerhaften traumatischen Belastungsstress, dann ist die Stressinnervation ständig aktiviert und setzt permanent die Cortisolproduktion in Gang. Nach einiger Zeit tritt ein Gewöhnungseffekt des ganzen Stresssystems ein. Der Körper ist bestrebt, die Nebennierenrinde, die ja dauernd Cortisol produzieren muss, zu schonen und die Glukosereserven durch eine geringere Cortisolausschüttung zu schützen.

Die Wirkung: Es wird weniger Cortisol produziert, dadurch weniger Glukose freigesetzt und beim hungrigen Gehirn kommt nicht genug Energie an

Es sieht seine Energieversorgung in Gefahr gebracht. Diese Gefahr gleicht das Gehirn durch einen gesteigerten oder veränderten Appetit (z.B. mehr Lust auf Süßes und Fettiges) und somit durch eine vermehrte Kalorienzufuhr aus. Die erhöhte Kalorienzufuhr lagert der Körper dann in den Fettzellen ein. Dafür aktiviert der Nervus sympaticus mit seinen Nervenbahnen in den Fettgeweben die Fettzellen zu vermehrter Zellteilung und erhöhter Fetteinlagerung. So versucht das Gehirn, seine ausreichende Versorgung mit Energie durch Fettdepots zu sichern.

Das bedeutet: Zu häufige Stressinnervation mit zu häufiger Cortisolausschüttung führt zu einer körperlichen Gewöhnung an Stress, zu einer Drosselung der Cortisolmenge und in der Folge zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Energie und somit zu Übergewicht als Ausgleich

Die Trägheit des Stress-Systems und der Cortisolausschüttung sowie das damit verbundene Gewicht nennt der Volksmund übrigens „dickes Fell“, oder den „gemütlichen Dicken“, denn mit weniger Cortisol bleiben wir in der Regel Stresssituationen etwas ruhiger aber werden dafür dicker.

Gibt es unbewusste Gründe für zu viel Gewicht?

Der Volksmund und die Naturheilkunde bejahen das: Unser Appetit auf bestimmte Geschmacksrichtungen dient der Regulation unseres seelischen Gleichgewichts. So soll beispielsweise Essen „Leib und Seele“ zusammenhalten. Diese Redewendung kennt fast jeder. Und wie es mit den altbekannten Sprüchen nun mal so ist, steckt auch immer ein Körnchen universelle Wahrheit darin. Stressige Gefühle verursachen Gelüste. Die Traditionelle Chinesische Medizin ordnet Gefühle und Appetit wie folgt zu:

  • Sauer zieht zusammen und hilft bei Wut, „sich im Zaum zu halten“ (und macht deshalb lustig!)
  • Bitter fördert Denken und Kommunikation – ansonsten hätten wir keine Kaffeekränzchen erfunden!
  • Süß entspannt und befriedigt die Sehnsucht nach dem „Dolce Vita“ und lässt uns von besseren Zeiten träumen
  • Scharf hilft, Beengungen und Stauungen zu lösen, mutiger zu werden, sich Luft zu machen
  • Salzig bindet Flüssigkeiten und hilft, Kummer und Kränkungen zu verdrängen, den Kopf nicht hängen zu lassen

Das heißt: Hunger und Sättigungsgefühle werden auch durch unsere emotionale Balance gesteuert. Unsere Gefühle forcieren den Appetit auf ganz bestimmte Nahrungsmittel und beeinflussen auch die Menge, die wir essen, bis wir zufrieden sind.

Und was ist mit Diäten?

Kalorienreduzierte Diäten lösen meist zusätzlichen Stress aus. Hunger und Verzicht sind häufig körperlich und emotional belastend. Deshalb ist es wirkungsvoller auf radikale Diäten zu verzichten und stattdessen lieber den Stress aufzulösen, den problematische Lebensthemen verursachen. Die beste Voraussetzung, sein Körpergewicht dauerhaft zu reduzieren.

Macht Essen allein gar nicht dick?

Natürlich gibt es Lebensmittel, die den Körper übermäßig nähren. Und auch solche, die das Belohnungszentrum, den Nucleus accumbens, stark aktivieren, sodass man immer weiter davon essen will. Wenn lieb gewonnene „Dickmacher“ eine Rolle für Ihr Übergewicht spielen, ist oft eine dauerhafte Umstellung Ihrer Lebensgewohnheiten ratsam. Die Veränderung greift jedoch nur dann, wenn diese als lustvoll für Sie empfunden wird. Hierbei kann EasyWeight® eine hilfreiche Unterstützung darstellen.

Aber wie kann man denn nun abnehmen?

EasyWeight® ist ein spezielles wingwave®-Format, das zur Gewichtsreduktion eingesetzt und zur Einzeltherapie sowie als Gruppencoaching angewendet wird. EasyWeight® hat das Ziel, die unbewussten Stress-Motive für Ihr Übergewicht zu finden und aufzulösen. Dadurch werden Stress und Gewicht dauerhaft reduziert. Das ist wissenschaftlich erwiesen.

Sie lernen, Ihr Ziel leichter zu nehmen als bisher. Gemeinsam räumen wir mit EasyWeight® Fettnäpfchen aus dem Weg.

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Auch bei Bedarf nach einer Ernährungsberatung stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

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