Wie hängen Stress und Produktivität zusammen?

Chronisch gestresste Menschen sind weniger leistungsfähig, produktiv und kreativ. Der Hintergrund: Sie arbeiten nicht mit dem ganzen Gehirn, weil eine Hemisphäre durch Cortisol blockiert wird. Dadurch spulen sie stereotyp (linkshirnig) oder „kopflos“ (rechtshirnig) ihre Arbeit runter. Noch dazu ist in der Regel der Schlaf gestört und sie sind übermüdet – ein Zustand, in dem sich die Fehlerquote erhöht.

Wie beeinflusst ein Trauma das Gehirn und den Körper?

Noch Jahre nach einem bedrohlichen Ereignis kann bei vielen Betroffenen ein verkleinerter Hippocampus gemessen werden. Die Schrumpfung ist besonders stark ausgeprägt, wenn sich auf Grund der Erfahrungen ein chronisches Posttraumatisches Stresssyndrom entwickelt hat. Jedes unverarbeitete Trauma hinterlässt Spuren in der Seele und wirkt sich auf die weitere Lebensführung aus. An der Universität Konstanz wurde wissenschaftlich erforscht, dass traumatisierte Patienten eine verringerte Reparaturfähigkeit von DNA-Strukturen in ihen Zellen haben. Die DNA erscheint „brüchig“. Dies zieht erfahrungsgemäß ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und andere Autoimmunerkrankungen sowie auch Krebs nach sich. Schon nach 12 Stunden erfolgreicher Psychotherapie hatte sich die Reparaturfähigkeit der DNA wieder normalisiert.

Wie bedingen Psyche und Gehirn einander?

Unverarbeitete Emotionen vermindern die Stressresistenz. Ereignisse bleiben unverarbeitet im Hippocampus hängen. Bleibt ihre emotional stressige Ladung weiterhin aktiv und mischt sie sich in ähnlichen Situationen jedes Mal in unser Erleben ein, dann entsteht ein gefürchteter Teufelskreis. Wiederholt sich beispielsweise Angst im Leben, dann vergrößert sich die Amygdala und man wird noch sensibler für dieses Gefühl. Das Gute hingegen: Wiederholt sich Freude, z. B. durch Lachyoga oder andere schöne Hobbys, dann vergrößern sich die entsprechenden Hirnstrukturen für Positives, und wir werden sensibler für Freude und freuen uns leichter.

Wie manifestieren sich Lethargie und Passivität im Gehirn?

Diese Zustände stellen eine Unterforderung für unsere Gedächtnisstrukturen im limbischen System dar. Neues wagen, Herausforderungen annehmen, etwas dazulernen – das fördert die Neurogenese im Hippocampus. Da wir als soziale Wesen andere Menschen für unser Überleben brauchen, wirken sich vor allem Tätigkeiten, die dem Gemeinschaftsgefühl dienen, besonders stimulierend auf das Wachstum des Hippocampus aus – bis ins hohe Alter. Die Beschäftigung mit dem Leben, mit anderen Menschen (wie etwa ein Ehrenamt oder auch Enkel) und spannenden Aktivitäten (z. B. Sport, Sprachen lernen, Hobbys) geben uns einen Lebenssinn, der unser Gehirn neugierig und jung hält.

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